Das Stofferl: Stoffgeschichten, Geschichten von der kleinen Prinzessin, Patchworkdecke, Rumpelstilzchen und der Zauberstoff

Rumpelstilzchen und der Zauberstoff

Die Tage verstrichen in welchen die kleine Prinzessin nicht zum Nähen kam. Es war wie  verhext! Einmal kam ein Vertreter in den Shop, dann wollte ein neues Regal im Shop gebaut und eingeräumt werden (bei der Gegenheit auch mal wieder entflust und neu eingeschlichtet), dann musste sie – wenn es das Wetter endlich mal zuließ, den Schlossgarten hegen, mit dem Dackel gassigehen, im Shop aushelfen, und, und, und…

Und ehe sie sich versah, war schon wieder eine Woche um. Aber endlich erlaubte ihr die Zeit, wieder an ihrer Patchworkdecke weiterzunähen. Und weil der Sommer „just around the corner“ war, stöberte sie nach einem ganz besonderen Stöffchen. Von ihm behaupten viele, er sein ein wahrer Zauberstoff! Die Geschichte zu diesem feinen Stoff kannte sie bereits, aber sie möchte sie dennoch gerne erzählen:

„Es war einmal ein armes Mädchen namens Lina, das in einem kleinen Dorf lebte. Eines Tages wurde sie zum Schloss des Königs gerufen. Der König hatte gehört, dass Lina Stoffe spinnen konnte, die schöner waren als alles, was jemals gesehen wurde. Doch er stellte sie vor eine scheinbar unlösbare Aufgabe: Sie sollte einen Stoff spinnen, der nicht nur schön und angenehm zu tragen war, sondern auch noch umweltfreundlich. Ein Ding der Unmöglichkeit, dachte Lina verzweifelt.

In ihrer Not erschien ihr ein kleines, seltsames Männchen. „Ich kann dir helfen“, sagte das Männchen. „Ich werde dir den Stoff zeigen, den du spinnen sollst. Aber als Dank musst du mir dein erstes Kind geben.“ Lina, ohne eine andere Wahl zu haben, willigte ein.

Das Männchen führte Lina zu einem geheimen Raum im Schloss, in dem die Spinnräder aus einem glänzenden, weichen Material gefertigt waren. Lina setzte sich an das Spinnrad und begann zu arbeiten. Der Stoff, den sie spann, war von einer solchen Schönheit und Qualität, dass der König sprachlos war. Er wusste, dass er so etwas Wunderbares noch nie gesehen hatte. Er lobte Lina und versprach ihr eine reiche Belohnung.

Doch Lina war nicht glücklich. Sie hatte versprochen, ihr erstes Kind an das Männchen zu geben. Eines Nachts, als Lina das Männchen wieder traf, beschloss sie, ihm eine Falle zu stellen. „Ich werde dir mein Kind nicht geben, wenn ich den Namen dieses magischen Stoffes erraten kann“, sagte sie kühn.

Das Männchen lachte. „Das wird dir niemals gelingen! Niemand kennt den Namen dieses Stoffes.“ Doch Lina war schlau und beschloss es zu versuchen.

Beim ersten Versuch sagte sie: „Heißt er vielleicht Feenwiesensamt?“

Das Männchen schüttelte den Kopf und lachte. „Falsch geraten!“

Beim zweiten Versuch meinte sie: „Ist es Elfensternseide?“

Wieder schüttelte das Männchen den Kopf und lachte noch lauter. „Auch das ist falsch!“

Doch Lina gab nicht auf. Sie hatte das Männchen beobachtet und gehört, wie es im Wald sang: „Ach wie gut, dass niemand weiß, dass er Tenceljersey heißt!“

Beim nächsten Treffen trat Lina dem Männchen entgegen und sagte laut: „Ach wie gut, dass niemand weiß, dass er Tenceljersey heißt!“

Das Männchen starrte sie an, seine Augen weiteten sich vor Überraschung und Zorn. „Wie hast du das herausgefunden?“ schrie es. Doch Lina schwieg und lächelte nur.

Mit einem lauten Krachen verschwand das Männchen, und Lina war frei. Sie konnte ihr Kind behalten und wurde im ganzen Land für ihre wunderbaren Stoffe gefeiert. Der König ernannte sie zur Hofschneiderin, und sie lebte glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.

Und so ging die Legende von Lina und dem Tenceljersey in die Geschichte ein – ein Stoff, der nicht nur wunderschön und angenehm zu tragen war, sondern auch die Umwelt schonte.

Mit diesem Stoff konnte Lina nicht nur das Herz des Königs gewinnen, sondern auch die Welt ein wenig besser machen.

Wissenswertes über Tenceljersey

Tencel:

  • Material: Tencel ist eine Markenbezeichnung für Lyocell, das aus Holzfasern – meist Eukalyptus – hergestellt wird.
  • Eigenschaften: Er ist weich, atmungsaktiv, hypoallergen und umweltfreundlich.
  • Umweltfreundlichkeit: Die Herstellung von Tencel ist nachhaltig, da er in einem geschlossenen Kreislauf produziert wird, bei dem die meisten verwendeten Lösungsmittel und Wasser wiederverwendet werden.
  • Verwendung: Aufgrund seiner Eigenschaften ist Tencel ideal für Kleidung, insbesondere für Unterwäsche, Sportbekleidung und Bettwäsche.

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