Oh nein – es war nicht irgendein Freitag. Es war ein kohlrabenschwarzer Freitag!
So schwarz, dass die kleine Prinzessin zusammen mit ihrem Hund Baron Reißaus nahm. Denn sie konnte es nicht mehr länger ertragen, dieses Schwarz. Selbst hinter die Schlossmauern drang es vor, dieses eklige Zeug. Überall wurde davon gesprochen, geschrieben, geworben: hier ein Deal, da ein Deal…man sah alles nur noch schwarz.
Und weil sie überglücklich war, dem Trubel da Draußen ein wenig zu entfleuchen, tanzte sie vor sich hin. So bemerkte sie nicht, wie sich ihr kleiner Freund langsam entfernte. Ein interessanter Geruch stieg ihm nämlich in die Nase. Der kleine Dackel-Dickkopf am anderen Ende des Riechorgans musste natürlich herausfinden, was sich wohl hinter der geheimnisvollen Spur verbarg. Nichts konnte ihn aufhalten! Er war ein Löwe und jeder Eventualität gewachsen – immer bereit alles zu geben!
So schritt er mutig voran, Sir Dackel und seine Schnüffelnase…
…die ihn schnurstracks zu einer kleinen rosa Kugel führte.
„Oh, ein Balli! Das bring ich gleich Frauchen. Ein bißchen Spielen bringt sie sicher auf andre Gedanken!“ Er schnappte es und rannte zu der kleinen Prinzessin, die ihn inzwischen vermisste. „Hmmm…was bringst du mir denn da?“ Sie sah das kleine runde Ding skeptisch an, was wie ein – jetzt natürlich nasser – Pelzbommel aussah.
„Pfuiiiiii“ rief das kleine rosa Etwas! „Sieh doch mal, wie ich jetzt aussehe! Verpickt und besabbert..und…und..und traurig bin ich auch!“
„Ohh, wer bist denn du?“, fragte die Prinzessin besorgt.
„Ach so, ja – ich muss mich erst vorstellen! Gestatten: ich bin das 𝙉𝙚𝙩𝙩𝙚 𝙋𝙧𝙤𝙯𝙚𝙣𝙩𝙞𝙡𝙚𝙞𝙣 und stets zu deinen Diensten!“
„Zu meinen Diensten?!?“, fragte die Prinzessin überrascht.
„Oh ja! So wurde einst ein Zauber über mich gesprochen, der leider niemals wird gebrochen:
𝘿𝙚𝙧 𝙢𝙞𝙘𝙝 𝙚𝙢𝙥𝙛ä𝙣𝙜𝙩 𝙞𝙣 𝙨𝙚𝙞𝙣𝙚𝙣 𝙃ä𝙣𝙙𝙚𝙣,
𝙙𝙚𝙢 𝙢𝙪𝙨𝙨 𝙞𝙘𝙝 𝙢𝙚𝙞𝙣𝙚 𝘿𝙞𝙚𝙣𝙨𝙩𝙚 𝙨𝙥𝙚𝙣𝙙𝙚𝙣!
𝙉𝙪𝙧 𝙙𝙖𝙨 𝙀𝙞𝙣𝙚 𝙨𝙚𝙞 𝙙𝙞𝙧 𝙚𝙧𝙠𝙡ä𝙧𝙩:
𝙒𝙚𝙣𝙣 𝙙𝙚𝙧 𝙁𝙞𝙣𝙙𝙚-𝙏𝙖𝙜𝙚 𝙨𝙞𝙘𝙝 𝙟ä𝙝𝙧𝙩,
𝙨𝙤 𝙞𝙨𝙩 𝙚𝙨 𝙖𝙪𝙨 𝙪𝙣𝙙 𝙫𝙤𝙧𝙗𝙚𝙞
𝙢𝙞𝙩 𝙢𝙚𝙞𝙣𝙚𝙧 𝙗𝙧𝙖𝙫𝙚𝙣 𝙒𝙚𝙧𝙠𝙚𝙡𝙚𝙞.
𝘿𝙖 𝙬𝙞𝙧𝙙 𝙖𝙪𝙨 𝙢𝙞𝙧 – 𝙣𝙚𝙩𝙩 𝙪𝙣𝙙 𝙠𝙡𝙚𝙞𝙣 –
𝙀𝙞𝙣 𝙙𝙞𝙘𝙠𝙚𝙨 𝙁𝙚𝙩𝙩𝙚𝙨 𝙋𝙧𝙤𝙯𝙚𝙣𝙩𝙞𝙡𝙚𝙞𝙣!“
„Ach, was kannst du denn bloß anstellen? So schlimm wird es schon nicht sein – und Arbeit gibt es bei mir im Shop mehr als genug!“
Die kleine rosa Pelzkugel freute sich. „Dann werde ich mich, Nettes Prozentilein, höchstpersönlich darum kümmern, dass immer genug Platz für Neues in den Regalen sein wird!“
Das Mädchen setzte das Kügelchen auf ihre Schulter und spazierte wieder langsam Richtung Schloss.
Baron jedoch dackelte etwas neidisch auf den neuen Freund, den die Prinzessin nun offensichtlich direkt neben ihrem Ohr sitzen hatte, hinterher. „Irgendetwas führt es im Schilde!“